Samstag, 1. Februar 2020

Jahresbericht 2019 der KFB 2 - Umwelt


Es ist gute Tradition, mich zu Beginn meines Berichtes bei allen Angehörigen der Kreisfeuerwehr-Bereitschaft (KFB) II -Umwelt- für die geleistete Arbeit und die gute Kameradschaft zu bedanken. Diesen Dank spreche ich auch im Namen meiner Stellvertreterin, OBM’in Franziska Schön aus. Ihr leistet mit eurer Einsatzbereitschaft einen wichtigen, ehrenamtlichen Beitrag zur Sicherheit in unserem Landkreis.

Darüber hinaus möchten wir uns auf diesem Wege bei allen Firmen und Personen bedanken, die uns das Üben bei ihnen ermöglicht haben.

Mein Dank gilt auch allen Feuerwehrkameraden/-innen, die uns bei unserer Arbeit unterstützten und Übungen für uns ausarbeiteten.
Für die stets gute Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren im LK Lüchow-Dannenberg, der Feuerwehrtechnischen Zentrale, den Fachdiensten Ordnung und Veterinär, sowie der Kreisverwaltung, möchten wir uns ebenfalls bedanken.

Hatten wir in 2018 ein relativ ruhiges Einsatzjahr, hat sich das in 2019 bereits wieder erledigt. Mit 11 Alarmierungen hatten wir eine „ganze Menge“ zu tun. Erschreckend sind bei dieser Anzahl, die Alarmierungen aufgrund eines Gasaustritts (5 Einsätze). Die Einsatzstunden beliefen sich auf 347,5 Stunden.

Die Einsätze 2019:
Bei der ersten Alarmierung am 08.02.2019, handelte es sich um eine Alarmübung der Führungsstaffel Elbtalaue. Da es sich bei dem Übungsobjekt um eine Biogasanlage in Wietzetze gehandelt hatte, wurde der Bereitschaftsführer als Fachberater alarmiert.

Beim zweiten Einsatz am 14.02.2019, wurde nach ABC 2 alarmiert. Gemeldet wurde ein Gasaustritt in einem Wohnhaus in Lomitz.
(Im Einsatz: örtlich zuständige Wehren, Führungsstaffel KFB 2, KBF 2, Rettungsdienst, Polizei)

Am Montagmorgen des 18.03.2019 hatten wir einen der größeren Einsätze im Jahr 2019. Aufgrund eines starken Ammoniakgeruchs in eine Lüchower Bankfiliale wurden neben der örtlichen Feuerwehr auch der 1. Fachzug (Gefahrgut) und der 2. Fachzug (Spüren und Messen) unserer Bereitschaft alarmiert. Nach einer Erkundung in der geräumten Bank und entsprechenden Messungen, konnte ein defekter Kühlschrank als Verursacher ausfindig gemacht werden. An diesem war die Kühlmittelleitung (Ammoniak) gebrochen. Der Kühlschrank wurde aus der Bank gebracht und diese gelüftet, so dass die Bank nach ca. 1 Stunde wieder freigegeben werden konnte.


(Im Einsatz: FF Lüchow, KFB II (1. und 2. Zug), hauptamtlicher Rettungsdienst, Polizei)

Der vierte Einsatz führte uns am 12.04.2019, unter dem Alarmstichwort „ABC 2 – beschädigte Gasleitung“, in die Ortschaft Künsche, wo bei Bauarbeiten mit einem Minibagger eine Gasleitung beschädigt wurde. Um ein unkontrolliertes Ausströmen des Gases zu minimieren, wurde die Leitung mittels hydraulischem Rettungsgerät abgedrückt.
(Im Einsatz: örtliche Feuerwehren, Führungsstaffel KFB II, 2. Zug KFB 2, KBF, Rettungsdienst und Polizei)



Am 07.06.2019, führte ein Verkehrsunfall in Rondel, zur Alarmierung der stv. Kreisbereit-schaftsführerin. Dort war ein gasbetriebener PKW verunfallt. Der Einsatz konnte noch auf der Anfahrt abgebrochen werden.
(Im Einsatz: örtliche Feuerwehren, stv. KBF, Führungsstaffel KFB II, Rettungsdienst, Polizei)

Nur wenige Tage später, am 13.06.2019 gab es den nächsten Gaseinsatz in einem Wohnhaus in Nebenstedt. In dem Gebäude konnte jedoch kein Gas gemessen werden.
(Im Einsatz: FF Dannenberg, 1. Zug KFB II, stv. KBF, Führungsstaffel KFB II, Polizei)

Eine weitere beschädigte Gas-Hausanschlussleitung, führte zu einer Alarmierung am 03.08.2019 nach Hitzacker, in ein Wohngebiet, Hier wurde mit einem Spaten bei Ausgrabungen die Leitung beschädigt.
(Im Einsatz: FF Hitzacker, KFB II, 1. Zug, 2. Zug und 3. Zug, KBF, Führungsstaffel KFB II, Rettungsdienst und Polizei)



Bei einem weiteren Einsatz am 03.08.2019, wurden durch die Kameraden des 2. Fachzuges Spüren und Messen, die sich nach dem Einsatz in Hitzacker noch am Gerätehaus befanden, in Lüchow illegal entsorgte Chemikalien gesichert und der Deponie in Woltersdorf zugeführt. (Im Einsatz: 2. Zug KFB II)

Am 21.08.2019 hatten wir den größten Gefahrguteinsatz im Jahr 2019 zu verzeichnen. Eine zunächst unscheinbare Alarmierung: „BMA Altenheim, keine Eile, nur BMA zurück setzen“ führte zu einem Großeinsatz in einem Seniorenheim in Dannenberg. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, darunter vier Feuerwehrkameraden. Die ersten Kameraden vor Ort wollten sich davon überzeugen, dass tatsächlich kein Feuer in dem Putzmittelraum vorhanden ist, wo die BMA ausgelöst hatte. Nach Öffnen der Tür wurden sie von einer weißen, ätzenden Wolke überrascht und atmeten die Dämpfe ein. Daraufhin wurde die Tür geschlossen und der Flur mit Bewohnern geräumt. Über die Leitstelle wurde ABC 2 und MANV (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst. Insgesamt wurden 24 Bewohner aus dem Gebäude gebracht. Die Kameraden/Innen der KFB 2 gingen unter Vollschutz vor. In einem Abflussrohr konnte eine chemische Reaktion, mittels Wärmebildkamera erkannt werden. Offensichtlich wurden miteinander reagierende Putzmittel über den Abfluss entsorgt. Neben den 4 Kameraden der Feuerwehr, wurden auch fünf Bewohner der Anlage und zwei Mitarbeiter des Heimes vom Rettungsdienst untersucht. Alle konnten jedoch vor Ort entlassen werden.     


(Im Einsatz: FF Dannenberg, KBF II, KFB II, 1. Zug, 2. Zug, 3. Zug, Führungsstaffel, LNA, OrgL, Rettungsdienst, Polizei)

Ein weiterer „unklarer Gasgeruch“ führte uns am 22.09.2019 zu einem Einsatz nach Dannenberg, An der Kirche. Mittels Gasspürgeräte der Feuerwehr und des Energieversorgers konnte kein Gas nachgewiesen werden, jedoch eine „volle“ Kanalisation, welche für die Gerüche verantwortlich waren. Die Einsatzstelle wurde an den Ver- und Entsorger übergeben.                                                                                                             (Im Einsatz: FF Dannenberg, KFB II, 1. Zug, Ver- und Entsorger)
Der elfte und letzte Einsatz führte uns am Sonntag, 10.11.2019 nach Hitzacker in den dortigen Sportboothafen. Ein auslaufende Sportboot hatte Öl verloren, welches sich auf dem Gewässer ablagerte. Anschließend fuhr das Boot auf die Elbe, ohne sich um den Schaden zu kümmern, wurde allerdings von Zeugen beobachtet. Auf der Elbe fuhr sich der Verursacher dann auf einer Sandbank fest, so dass er schnell durch die Wasserschutzpolizei ermittelt werden konnte. Zur Beseitigung des Öls auf dem Gewässer wurden zwei Ölsperren gesetzt und ein Bindemittel für Gewässer mit einem speziellen Strahlrohr aufgebracht.        (Im Einsatz: FF Hitzacker, KFB II (1. Zug), Führungsstaffel, KBF II, Wasserschutzpolizei)

             
Aus- und Fortbildung:
In den Zügen der Bereitschaft wurde die Ausbildung gemäß der Jahresdienstpläne durchgeführt. Hier wurde insbesondere die Handhabung unserer Ausrüstung und der entsprechenden Schutzanzüge in den Vordergrund gestellt.

Am 08.03.2019, fand ein Unterricht des Kameraden Kai Reschke zum Thema TUIS, in der FTZ statt. Kai arbeitet bei der Werkfeuerwehr der Fa. Aurubis in Hamburg. Diese WF gehört zum TUIS Verbund.

Unsere Stationsausbildung am 13.04.2019 hatte als Lernziel, das Fingerspitzengefühl in einem Chemikalienschutzanzug kennenzulernen. Die Trupps hatten den Auftrag, unter CSA zur nahegelegenen Mc Donald’s Filiale zu gehen und dort „einzukaufen“. Es wurde den Trupps, zum bezahlen ein Portemonnaie mitgegeben. Alle konnten die Aufgabe bewältigen, so dass im Anschluss die Cheesburger gemeinsam verspeist werden konnten.
Diese Aktion führte sogar zu einer überörtlichen Reaktion.




Im Oktober 2019 führten wir wieder einen Grundlehrgang Gefährliche Stoffe an der FTZ durch, an welchem 13 Kameraden/Innen erfolgreich teilgenommen haben.

  



Für die Aus- und Fortbildung wurden 617 Stunden erfasst, so dass sich die Gesamtstunden der KFB II -Umwelt- auf 965 Stunden summieren.


Die Kreisfeuerwehrbereitschaft II -Umwelt- wünscht den Feuerwehren im Landkreis Lüchow-Dannenberg wenig Einsätze und ein unfallfreies 2020!


Stefan Schmidt
(Kreisbereitschaftsführer II)